Der klassische Aufschweißbiegeversuch nach SEP 1390 hat sich seit seiner Einführung in den 40er Jahren des 20. Jahrhunderts bis heute zur Überprüfung des Versprödungsverhaltens geschweißter Baustähle bewährt. So wird seine Anwendung nach wie vor z. B. im Regelwerk der Deutschen Bahn AG (DBS 918 002-02) zwingend gefordert. Vorgestellt werden soll eine weiterentwickelte und als Technologischer Aufschweißbiegeversuch benannte Modifikation mit deutlich kleineren Proben und veränderter Versuchsdurchführung. Diese weist, wie umfangreiche Untersuchungsergebnisse bestätigen, eine ausreichende und vor allem reproduzierbare Empfindlichkeit auf, das Versprödungsverhalten geschweißter Altstähle vorauszusagen. Damit eröffnet sich die Möglichkeit, vor Ort, also auf der Baustelle bzw. in der Schweißwerkstatt, eine stark vereinfachte Schweißeignungsprüfung durchzuführen.