Abstract No.:
6774

 Scheduled at:
Monday, September 14, 2020, Virtueller Raum 2 9:30 AM
Fügen in der Unterwassertechnik


 Title:
Prozesssicheres Kleben von Halterungen unter Wasser

 Authors:
Johannes Gatzke* / Fraunhofer-Institut für Großstrukturen in der Produktionstechnik IGP, Deutschland
Nikolai Glück / Fraunhofer-Institut für Großstrukturen in der Produktionstechnik IGP, Deutschland
Linda Fröck/ Fraunhofer-Institut für Großstrukturen in der Produktionstechnik IGP, Deutschland
Wilko Flügge/ Fraunhofer-Institut für Großstrukturen in der Produktionstechnik IGP, Deutschland

 Abstract:

Die Instandhaltung und der Betrieb von Anlagen im Wasserbereich, wie Offshore-Konstruktionen, Wehre oder Dämme, sowie die Wartung von Schiffen erfordern oftmals eine nachträgliche Montage von Geräten unter Wasser. Dazu gehören Kabel, Rohre, Überwachungssysteme und Messgeräte. Um diese Komponenten sicher zu befestigen, werden Halter benötigt, die nachgerüstet oder ausgetauscht werden müssen. Alternativ zum Unterwasserschweißen kann hierfür die Klebtechnik eingesetzt werden, die bisher unter Wasser kaum etabliert ist. Im Rahmen des Forschungsvorhabens Unterwasserkleben wurden Lösungen entwickelt, um die entsprechenden Klebungen unter Berücksichtigung prozessrelevanter Aspekte sowie des Langzeitverhaltens zuverlässig beherrschen zu können. In diesem Projekt wurde die Injektionstechnik als Klebeverfahren eingesetzt. Das zu befestigende Objekt wurde zunächst temporär fixiert, z. B. mit Magneten. Der durch die Abstandhalter erzeugte Klebespalt wurde bei diesem Prozess abgedichtet, um einen Hohlraum zu schaffen. Die Injektion ist mit einer vorherigen Spülung mit Druckluft kombiniert worden, so dass der Klebstoff idealerweise nicht mit dem Wasser in Berührung kam. Die Proben wurden anschließend zur Qualifizierung des Klebprozesses in einem Laboraufbau mit temperiertem Wasser mit unterschiedlichem Salzgehalt und im Freiwasser einer Alterung unterzogen. In aktive korrosionsgeschützten Anlagen im Wasserbereich kann die kathodische Polarisation zur Ablösung von Klebeverbindungen führen. Die experimentellen Untersuchungen zeigten, dass durch den Einsatz von Epoxidklebstoffen im entwickelten Klebeprozess die Beständigkeit von Verbindungen zu kathodischen Korrosionsschutzsystemen (KKS) gegeben ist. Abschließend wurden Funktionsmuster, bestehend aus geklebten Haltern auf Stahlplatten, zum Nachweis der Gebrauchstauglichkeit der entwickelten Injektionsverfahren unter realen Bedingungen von Tauchern in der Rostocker Unterwarnow gefügt. Die Feldversuche zeigten die prinzipielle Gebrauchstauglichkeit der Verfahren. Im Rahmen des Forschungsvorhabens wurden wesentliche Erkenntnisse erzielt, um im Zuge weiterer Forschungsaktivitäten Prozessoptimierungen und weitere Schritte hin zu einer Etablierung der Klebtechnik in einem neuartigen Umfeld - dem Unterwasserbereich - vornehmen zu können.



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