Abstract No.:
6784

 Scheduled at:
Monday, September 14, 2020, Virtueller Raum 2 10:00 AM
Fügen in der Unterwassertechnik


 Title:
Rührreibschweißen - Eine neue Herausforderung unter Wasser

 Authors:
Ralf Boywitt* / GSI - Gesellschaft für Schweißtechnik International mbH, Niederlassung SLV Berlin-Brandenburg, BRD
Marcus Emmel / FGK Forschungsinstitut für Anorganische Werkstoffe -Glas/Keramik- GmbH, Deutschland (RP)

 Abstract:
Eines der wichtigsten Entwicklungsziele des Rührreibschweißens (FSW) bleibt die wirtschaftliche Erweiterung der Anwendungspalette bis hin zu Stahlwerkstoffen mit hohen Festigkeiten. Zusätzlich werden auch Sonderanwendungsfälle untersucht. Dazu gehört die Möglichkeit das Verfahren für Schweißungen im Unterwasserbereich einzusetzen. Die bisherigen Vorteile des Rührreibschweißens gegenüber anderen Schweißverfahren wie z.B. beim Schweißen von Aluminiumwerkstoffen können auch bei Unterwasserschweißungen von Stahl erwartet werden. Vorversuche, die an der SLV Berlin-Brandenburg vorgenommen wurden bestätigen diesen Trend. Folgende Tatsachen wirken auch im Wasser (oder in anderen flüssigen Medien): kein Aufschmelzen, geringe thermische Belastung, einlagiges Schweißen auch bei größeren Blechdicken, sehr geringer Verzug bzw. Schrumpfung und umweltpolitisch betrachtet auch keine Emissionen, Rauche, Stäube oder Strahlung und damit keine Belastung für Gewässer und deren Flora und Fauna. Der wirtschaftliche Aspekt ist ebenfalls nicht zu vernachlässigen. Es kommen auch hier keine Hilfsstoffe wie Zusatzmaterial, Pulver oder Gase o.ä. zum Einsatz. Das alles geht mit einer hohen Nahtgüte einher, wodurch auch der bis dato eventuell anfallende hohe zeitliche Aufwand einer Nachbearbeitung der Schweißnaht entfällt. Der sich ausbildende Gefügezustand sorgt außerdem für eine hohe Festigkeit der Verbindungen. Diese Vorteile sind sowohl bei Aluminium-, Kupfer- und Stahlwerkstoffen zu finden. Eine wachsende Zahl von Anfragen, im Moment hauptsächlich aus den Bereichen Schiffbau und Sonderanwendungen zeigt, dass das Interesse der Industrie auf diesem Gebiet sehr groß ist und auch anwendbar ist. Gerade auch der Schiffbau zeigt, dass hier ein großes Potential liegt. Wenn man diese Kategorie globaler fasst, ist man sehr schnell bei Hafenanlagen, Schleusentoren, Spundwänden, Reparaturen von Rissen o.ä. Gegebenheiten und damit bei einer Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten, die heute noch gar nicht absehbar sind.
In der SLV Berlin-Brandenburg werden aktuell Versuche an mehreren Stahlsorten durchgeführt. Die Ergebnisse stehen der maritimen Wirtschaft, aber auch anderen Interessenten zur Verfügung. Um dieses Gebiet noch besser ausschöpfen zu können wurde entsprechendes Forschungsthema über den Fachausschuss V4 der DVS-Forschungsvereinigung beantragt.


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