Die Möglichkeit Verfahrensprüfungen einzusparen, indem man auf ein Schweißanweisungspaket durch Dritte (SWPS) zurückgreift wird sein 2014 vielfach genutzt. Die Erfordernisse einer WPK (Werkseigene-Produktions-Kontrolle) für EN1090 zertifizierte Betriebe zwingen die Hersteller zu Dokumentations- und Vorgabenerfüllung beim Schweißen von Stahl- und Aluminium- Konstruktionen. Mittlerweile liegen ausreichend Erfahrungen von Klein- und Mittelständischen Betrieben vor, welchen die SWPS eine anwendbare und brauchbare Lösung bietet. Die Qualifizierung nach Schweißverfahren stellt eine von fünf Varianten der Qualifizierung dar, diese bietet im Vergleich eine sehr hochwertige Absicherung und wird hautsächlich durch Hersteller von Schweißausrüstung angeboten. Die WPQR-Berichte basieren auf zahlreichen Schweißversuchen um im Parameter- und Streckenenergiefenster einen abgesicherten Vorschlag bieten zu können. Eine Normänderung der EN15612:2017 hat das Spektrum an qualifizierbaren Verbindungen an Grundwerkstoffen und Schweißprozessen erweitert. Ebenfalls neu ist eine Gliederung in zwei Gruppen mit Kurzlichtbogen und dem Rest an Tropfenübergängen bei MSG Schweißen. Die Erweiterung auf den WIG-Prozess und austenitische Edelstähle wird für viele Betriebe ebenfalls eine, teilweise noch nicht bekannte, Erleichterung in der Qualifizierung darstellen. Anhand von Anwender-Beispielen wird der Einsatz einer WPS-Sammlung nach EN15612 vorgestellt und verglichen. Das Potential für diese Variante der Qualifizierung ist nach wie vor gegeben und teilweise noch nicht bekannt. Dieser Fachbeitrag soll den Anwendern mit den diskutierten Vor-und Nachteilen von Schweißanweisungen durch Dritte eine Hilfestellung in der betrieblichen Praxis bieten.