Abstract No.:
6952

 Scheduled at:
Friday, September 17, 2021, Konferenzraum D/E 1:30 PM
Schadensfälle und Reparaturkonzepte


 Title:
Konzepte zum Trennen und Wiederfügen von verschweißten Verbindungen im Remanufacturing

 Authors:
Matthias Rickert* / Mercedes-Benz AG, Deutschland
Patrick Urbanek / Fraunhofer Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik, Deutschland
Frank Riedel/ Fraunhofer Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik, Deutschland

 Abstract:
Durch steigendes Umweltbewusstsein in der Gesellschaft und die Notwendigkeit CO2 -Emissionen einzusparen, gewinnt das Thema Kreislaufwirtschaft und damit die Aufbereitung und Wiederverwendung von defekten Produkten zunehmend an öffentlichen Interesse. Im Bereich „Remanufacturing“ der Automobilindustrie werden defekte Produkte von Endkunden zurückgeführt, um diese in einem industriellen Prozess aufzubereiten und dann als kostengünstiges Ersatzteil zu verkaufen. Diese Teile werden auch als „Austauschteil“ oder kurz „Tauschteil“ bezeichnet. Der typische Remanufacturingprozess besteht aus folgenden Schritten:

1. Vollständige Demontage des defekten Produkts
2. Reinigung aller Einzelteile
3. Prüfung der Einzelteile
4. Überarbeitung oder Austausch defekter Teile
5. Wiedermontage
6. End-of-Line Prüfung

Um das Produkt erfolgreich aufbereiten zu können, muss es einfach und kostengünstig demontierbar sein. Hier sind verschweißte Baugruppen besonders kritisch zu betrachten, da diese nur schwer zerstörungsfrei getrennt werden können. Beispiele hierfür sind geschweißte Getriebekomponenten mit gehäuseartigen Strukturen wie Differenziale, Kupplungen oder Drehmomentwandler. Diese Komponenten beinhalten Verschleißteile, die in einem Aufbereitungsprozess geprüft und gegeben falls ersetzt werden müssen.
Zur erfolgreichen Aufbereitung dieser Baugruppen bedarf es eines Konzeptes zum Trennen der Schweißverbindung und später zum Wiederfügen der Baugruppe. Es stellt sich die Frage welche Trennverfahren und welche Schweißverfahren zum Wiederfügen optimal sind. Weiterhin stellt sich die Frage, wie das vorausgehende Trennverfahren das später im Prozess nachfolgende Fügeverfahren beeinflusst.
In diesem Vortrag wird ein Modell vorgestellt, um die Fügestelle, das Trennverfahren und das Schweißverfahren zu charakterisieren. Die Charakterprofile der Verfahren werden zusammengefügt und es kann systematisch die Trenn-Füge-Prozesskette untersucht werden. Das Modell hilft mögliche Prozessprobleme vorab zu erkennen und gibt Hilfestellung beim Planen der Trenn-Füge-Operationen. Ein Konzept wird anhand eines Beispiels aus der Praxis gezeigt.


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