Abstract No.:
7004

 Scheduled at:
Wednesday, September 15, 2021, Konferenzraum D/E 9:30 AM
Stahlbau - Qualitätssicherung und Regelwerke


 Title:
Potential der aktiven Thermografie als zerstörungsfreies Prüfverfahren zur Qualitätssicherung von Schweißverbindungen

 Authors:
Eugen Prints* / Universität Kassel - Fachgebiet für Trennende und Fügende Fertigungsverfahren, Deutschland
Igor Kryukov / Universität Kassel - Fachgebiet für Trennende und Fügende Fertigungsverfahren, Deutschland
Malte Mund/ TU Braunschweig, Institut für Füge- und Schweißtechnik, Deutschland
Bernd Heutling/ GSI mbH, SLV Hannover, Deutschland
Christian Šrajbr/ edevis GmbH, Deutschland
Jonas Hensel/ TU Braunschweig, Institut für Füge- und Schweißtechnik, Deutschland
Klaus Dilger/ TU Braunschweig, Institut für Füge- und Schweißtechnik, Deutschland
Stefan Böhm/ Universität Kassel - Fachgebiet für Trennende und Fügende Fertigungsverfahren, Deutschland

 Abstract:
Das Schweißen ist in all seinen Facetten in weiten Bereichen des produzierenden Gewerbes ein fester Bestandteil der Wertschöpfungskette. Dabei kann es zur Entstehung einer Vielzahl von Unregelmäßigkeiten kommen, die in der DIN EN ISO 6520 kategorisiert sind. Die Bewertung der Unregelmäßigkeiten hinsichtlich ihrer Zulässigkeit erfolgt anhand normativ festgelegter Bewertungsgruppen (z. B. DIN EN ISO 5817 oder DIN EN ISO 10042). Grundlage der Bewertung der Schweiß- bzw. Bauteilqualität sind hierbei die Ergebnisse zerstörungsfreier Prüfungen, mit deren Hilfe das Vorhandensein, die Ausprägung und Lage der Schweißnahtunregelmäßigkeiten ermittelt werden. Die aktive Thermografie wird trotz der bedeutenden Potenziale (wie etwa der robusten und bildgebenden Ergebnisse) in diesen Normen nicht berücksichtigt. Somit sind thermografische Verfahren bisher nicht hinreichend zur Prüfung von Schweißnähten qualifiziert, woraus sich eine Normungslücke ergibt.

Ziel des Forschungsvorhabens „QualiTWeld - Qualifizierung thermografischer Verfahren zur Prüfung von Schweißverbindungen“, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im Rahmen der Förderrichtlinie „WIPANO - Wissens- und Technologietransfer durch Patente und Normen“ gefördert wird, ist die Qualifizierung thermografischer Verfahren mit aktiver Anregung für die Prüfung von Schweißverbindungen. Das Projekt trägt damit dazu bei, die thermografische Prüfung zur Anwendung an Schweißverbindungen zu etablieren und somit die genannte Normungslücke zu schließen. Zur objektiven Bewertung der Prüfverfahren und -systeme der aktiven Thermografie werden im Rahmen des Projektes Prüfkörper unter Verwendung relevanter Werkstoffgruppen mit typischen, realitätsnahen Schweißnahtunregelmäßigkeiten entwickelt.

Im Rahmen dieses Beitrages wird auf die Konzepte zur reproduzierbaren Herstellung von Prüfkörpern mit realitätsnahen Unregelmäßigkeiten sowie deren Validierung anhand etablierter Verfahren der zerstörungsfreien Prüfung eingegangen. Es werden die Ergebnisse von Untersuchungen in Bezug auf die Eignung thermografischer Verfahren zum Nachweis dieser Unregelmäßigkeiten vorgestellt. Die zur Erwärmung der Probekörper eingesetzten Anregungsquellen, deren Vor- und Nachteile in der Anwendung sowie das Potential zur Fehleridentifikation werden diskutiert.


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