Abstract No.:
7044

 Scheduled at:
Wednesday, September 15, 2021, Konferenzraum D/E 11:00 AM
Stahlbau - Schweißen von Feinkornbaustählen


 Title:
Hochfester Metallpulverfülldraht mit einer Streckgrenze über 1100 MPa

 Authors:
Hannes Pahr* / voestalpine Böhler Welding Austria GmbH, Austria
Thomas Wöhry / voestalpine Böhler Welding Austria GmbH, Austria

 Abstract:
Die Entwicklung neuer ultrahochfester Schweißzusätze mit ihren besonderen Eigenschaften zählt sicherlich zu einer der herausforderndsten metallurgischen Aufgaben in der Schweißtechnik. Ein Grund dafür ist die Vielzahl an chemischen Elementen, die im Schweißprozess innerhalb kürzester Zeit miteinander interagieren. Die mechanisch-technologischen Eigenschaften des erstarrten Legierungssystems können durch kleinste Modifikationen enorm beeinflusst werden. Die Schwierigkeit bei hochfesten Schweißzusätzen mit Streckgrenzen >1100 MPa besteht darin, eine Balance zwischen der geforderten hohen Festigkeit und noch ausreichender Zähigkeit im reinen Schweißgut zu erlangen.
Für das Schutzgasschweißen von Feinkornbaustählen wurde ein Metallpulverfülldraht entwickelt, der eine Mindeststreckgrenze von 1100 MPa aufweist und dabei auch adäquate Zähigkeitswerte erreicht. Der Zusammenhang zwischen der Mikrostruktur und den daraus resultierenden mechanischen Eigenschaften wurde umfassend erforscht. Neben der fein abgestimmten Metallurgie konnten durch die innovative Fertigungstechnologie zusätzlich niedrigste Wasserstoffgehalte im reinen Schweißgut realisiert werden. Diese vielversprechende neue Generation von Schweißzusätzen soll in der Zukunft für Stahlkonstruktionen verwendet werden, um im Zuge des „Leichtbau-Gedankens“ möglichst hochfeste Leichtbaukonstruktionen herzustellen. Der Fülldraht wurde für das Schweißen unter Mischgas (Ar+18% CO2) in den Positionen PA und PB konzipiert. Der Draht ist besonders für die Fertigung von ultra-hochfesten Konstruktionen im Automobil- und Kranbau geeignet. Es wurden Verbindungsschweißungen an hochfesten Warmbandblechen mit unterschiedlichen t8/5-Zeiten durchgeführt. Dabei konnte gezeigt werden, dass in einem t8/5-Zeitbereich von 5 – 20 Sekunden selbst bei -40°C die in der Norm geforderte Kerbschlagarbeit von mindestens 27 J, problemlos erreicht wurde.


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