Abstract No.:
7549

 Scheduled at:
Wednesday, September 21, 2022, TZ 3 9:30 AM
Qualifizierung, Qualitätssicherung und Regelwerk II


 Title:
Anwenderunabhängige Schweißnaht-Prüfung nach DIN EN ISO 17637 durch den Einsatz von 3D-Scannern

 Authors:
David Hüls* / ZEISS Industrial Quality Solutions, Deutschland
Dirk Horstkott / Stahlotec GmbH, Deutschland

 Abstract:
Die Sichtprüfung von Schweißnähten (VT-Prüfung) basiert auf der Auswertung eines Mediums (Licht) nach seiner Wechselwirkung mit dem Prüfgegenstand. Entsprechende Grundlagen sind in der DIN EN 13018 beschrieben. Die VT-Prüfung ist im schweißtechnisch geregelten Bereich für viele Anwendungsbereiche zwingend vorgeschrieben. Die VT-Prüfung dient dazu, die äußere Qualität der Schweißnähte zu ermitteln und die vorgefundenen Details mit den Zulässigkeitskriterien der jeweils vorgeschriebenen Regelwerke zu vergleichen, um eine nachfolgende eindeutige digitale Bewertung der Schweißnähte oder einzelner Bereiche zu erreichen. Zudem wird durch die VT-Prüfung auch überprüft, ob alle gefertigten Schweißverbindungen den Zeichnungsvorgaben hinsichtlich Lage und Vollständigkeit entsprechen.

Da die schweißtechnischen Qualitätsregelwerke für jede Imperfektions-Art entsprechende Zulässigkeitsgrenzen explicit vorschreiben, ist diese Prüfung durch das menschliche Auge vollumfänglich an größeren oder wiederkehrenden Gewerken nur mit einem erhöhten Zeitaufwand zu erreichen. Um diesen zeitlichen Umstand und den menschlichen Fehlereinfluss erheblich zu reduzieren, haben sich die Vortragenden gemeinsam entschlossen, die indirekte Sichtprüfung durch den Einsatz von 3D-Scannern mit einer entsprechenden QS-Auswertungs-Software der Firma ZEISS zu ertüchtigen.

Nach dem neuen Arbeitsablauf wird eine Schweißnaht zuallererst mit einem 3D-Scannern digitalisiert. Die Software führt folgende Schritte auf Basis der Scandaten automatisiert aus:

1. Inspektion der Schweißnaht-Kenngrößen gemäß Regelwerk.
2. Klassifizierung der Unregelmäßigkeiten (D, C, B).
3. Reporterstellung.

Diese Arbeiten kann die Software parallel mit einer Geometrievermessung eines Bauteils nach Allgemeintoleranzen (z.B. EN ISO 13920) durchführen, da ein 3D-Scanner das Bauteil auch komplett inklusive der Schweißnähte digitalisieren kann. Zudem können Lage und Vollständigkeit der Schweißnähte überprüft werden, sofern eine Referenz vorliegt. Diese Referenz kann ein CAD oder ein Referenz-3D-Scan sein.

Mit dem System sind erhebliche Zeit- und Kostenersparungen zu erwarten. Zudem ist eine digitale Archivierung der VT-Prüfung des gesamten schweißtechnischen Bauteils bzw. der Baugruppe möglich.


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