Abstract No.:
1888

 Scheduled at:
Wednesday, March 03, 2010, Hörsaal 2:30 PM
Tauchen, Arbeiten unter Überdruck


 Title:
Tunnelbohrmaschinen und Ergonomie: die Forderung nach ?Humane Engineering?

 Authors:
Karl-Peter Faesecke* / HyperMedConsult Dr.Faesecke, Deutschland

 Abstract:
Mit dem Bau der ?4.Röhre Elbtunnel? vor 10 Jahren in Hamburg hat eine neue Ära der Tunnelbautechnik begonnen: Nachdem in Deutschland die gesetzliche ?Schallmauer? für Arbeiten in Druckluft bei 3 bar Überdruck fixiert war, wurden dort erstmalig Arbeitsdrücke von deutlich über 4 bar erforderlich. Seitdem hat sich diese Grenze unaufhaltsam in höhere Bereiche geschoben; derzeit werden von deutschen Kräften im Fernen Osten Druckluftarbeiten bei über 5 bar Überdruck erfolgreich durchgeführt.

Der Prozess der Druckangleichung in beiden Richtungen findet dabei in Personenschleusen statt, die aus ergonomischer und arbeitsmedizinischer Sicht unakzeptabel sind: Die unvermeidbaren Zwangshaltungen bei den stundenlangen Ausschleusungsvorgängen sind als ursächlich für die trotz ständiger Anpassung der Dekompressionstabellen auftretenden Krankheitserscheinungen im Sinne von Druckfallerkrankungen anzusehen.

Gleichermaßen sind die Arbeitsbedingungen für den vor der Personenschleuse tätigen Schleusenwärter zu kritisieren: Ihm obliegt die Verantwortung für die sichere Durchführung der Schleusungsvorgänge nach Druck und Zeit; dafür stehen ihm Analogmanometer und Lufthähne zur Verfügung, wie sie bereits beim Bau des ersten Hamburger Elbtunnels vor genau 100 Jahren verwendet wurden, dazu meist eine selbstbeschaffte Stoppuhr. Die Anordnung der Instrumente richtet sich nach maschinentechnischen Gegebenheiten und erschwert die Bedienung zusätzlich.

Es werden Forderungen nach ergonomischer Optimierung vorgestellt, die der zu erwartenden Weiterentwicklung der Einsatztiefen Rechnung tragen und gleichzeitig Sicherheit und Gesundheitsschutz der im Überdruck unverzichtbaren Mitarbeiter verbessern.


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