Abstract No.:
2519

 Scheduled at:
Tuesday, September 27, 2011, Saal F 12:15 PM
Robotertechnik in der praktischen Anwendung 2


 Title:
Roboterschweißen von individuell gestalteten Stahlbauprofilen in kleinsten Stückzahlen

 Authors:
Jobst Bickendorf* / AUTOCAM GmbH, Deutschland

 Abstract:
Moderne öffentliche und industrielle Gebäude wie Hallen oder Sportstadien werden oft von kleinen und mittleren Stahlbauunternehmen realisiert. Auch hier hat die Automatisierung in der Fertigung längst Einzug gehalten, um Qualität und Wirtschaftlichkeit zu verbessern und die Existenz zu sichern. Dies trifft bislang nicht auf den wichtigen Bereich des Schweißens von Anbauteilen an Stahlträger zu. Hier findet zwar ein bedeutender Teil der Wertschöpfung statt, aber die Vielfalt verschiedener Bauteile in kleinsten Stückzahlen macht eine wirtschaftliche Automatisierung bislang unmöglich. Im Gegensatz dazu steht ein hohes Nachfragepotential nach geeigneten Schweißroboteranlagen, die den speziellen Anforderungen des Stahlbaus entsprechend gestaltet sind. Deshalb wurde eine Schweißroboteranlage konzipiert und realisiert, die das automatisierte Anschweißen von Profilbauteilen in allerkleinsten Stückzahlen ermöglicht. Die wichtigsten Anforderungen waren: Flexibilität hinsichtlich des Bauteilspektrums, kurze Prozesszeiten, hohe Fertigungsqualität, Zuverlässigkeit und sehr einfache Bedienung. Bislang am Markt verfügbare Produkte wurden diesen Anforderungen nicht gerecht.

Die Schlüsselkomponenten der beschriebenen Entwicklung sind ein neuer, exakt den Anforderungen der Stahlbauunternehmen entsprechender mechanischer Aufbau des Robotersystems, eine automatische Roboterprogrammierung zum "Erlernen" neuer Schweißaufgaben in Sekundenschnelle und eine Sensorik, die dem Roboter das Erkennen und Kompensieren der im Stahlbau üblichen, großen Bauteilungenauigkeiten sicher ermöglicht.

Das entwickelte System zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:

- Es können unterschiedlichste Anbauteile an geschweißte oder warm gewalzte Stahlträger geschweißt werden, mit einer hohen Variantenvielfalt in Form, Größe, Anzahl und Position der Anbauteile.
- Die Roboteranlage kann durch ausgebildete Schweißer und durch Personal mit geringer Qualifikation bedient und innerhalb weniger Minuten für neue Bauteile programmiert werden.
- Die schnelle und einfache Programmierung der Anlage wird durch eine automatische Verarbeitung von CAD-Konstruktionsdaten und Kompensation der Bauteiltoleranzen gewährleistet.
- Dadurch wird eine wirtschaftlich automatisierte Fertigung kleinster Stückzahlen bis hin zur Losgröße 1 möglich.

Der Vortrag beschreibt die Beiträge der Firmen Kaltenbach, Autocam und Cloos sowie der TU Dortmund zu dieser vom BMWi geförderten Entwicklung.


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