Abstract No.:
4250

 Scheduled at:
Tuesday, September 15, 2015, Saal Kiew 2:00 PM
Forschung und Entwicklung


 Title:
Entwicklung und Anpassung von Verfahren zur zerstörungsfreien Prüfung von Hartlötverbindunegn

 Authors:
Reiner Zielke* / Lehrstuhl für Werkstofftechnologie Technische Universität Dortmund , Deutschland
H. Rademacher / RIF e.V., Deutschland
Wolfgang Tillmann/ TU Dortmund; Lehrstuhl für Werkstofftechnologie, Deutschland
Norman Sievers/ TU Dortmund; Lehrstuhl für Werkstofftechnologie, Deutschland

 Abstract:
Reines Kupfer hat eine hervorragende thermische und elektrische Leitfähigkeit, was es für zahlreiche Anwendungen von der Elektrotechnik bis hin zum Anlagen- und Apparatebau attraktiv macht. Nachteilig ist allerdings beim Schweißen die hohe thermische Leitfähigkeit. Wenn dickwandige Bauteile aus Kupfer geschweißt werden müssen, und zugleich Präzision wie geringer Schrumpf bzw. Verzug, Dichtigkeit u.v.m. gefordert sind, bleibt aus der Gruppe der Schmelzschweißprozesse lediglich das Elektronenstrahlschweißen übrig. Die gängigen Kupfersorten lassen sich vom Grundsatz her in sauerstoffhaltige und sauerstofffreie Qualitäten einteilen. Je nach Sorte, ihrer Herstellungsart wie auch möglicherweise durch eine vorangegangene mechanische Bearbeitung offenbaren diese Schweißnähte häufig Unregelmäßigkeiten, hauptsächlich in Form von Poren. Im umfangreichen Gütesicherungssystem der Schweißtechnik existiert jedoch derzeit kein Regelwerk (Norm), mit der sich die anzutreffenden Nahtmerkmale an elektronenstrahlgeschweißtem Kupfer verbindlich bewerten lassen. Insofern herrscht in den betreffenden Branchen zwischen Konstruktion und Fertigung bzw. Auftraggeber und Auftragnehmer in der Kommunikation über die Fertigungsqualität eine große Unsicherheit, zumal die Kosten für Werkstoff und Halbzeuge recht hoch sind. Bislang wurden die Bewertungsgrenzen in den für Stahl und Aluminium geltenden Normen (DIN EN ISO 13919, Teil 1 und 2) - wie auch in den gleichlautenden Regelwerken zum konventionelle Schweißen - quasi aus der schweißtechnischen Praxis übernommen, in den Gremien zwischen Produzenten und Anwender mehr oder minder abgestimmt; gleichwohl ermangelt es an systematischen Studien.

Ziel und Inhalt des Vortrages soll es daher sein, die schweißmetallurgischen wie auch die prüftechnischen Aspekte an strahlgeschweißtem Kupferschweißnähten aufzuzeigen, die dann einer gemeinschaftlichen Interpretation mit elektronenstrahl- und laserstrahlanwendenden Unternehmen unterzogen werden. Dieses projektierte Vorgehen ist aus zweierlei Sicht ein Novum: einerseits werden erstmals die Bewertungsgrenzen versuchstechnisch ermittelt. Andererseits verkörpert dieses Vorgehen par excellence das reklamierte Bottom-up-Prinzip vom Ausschuss für Technik in die Gremien der Forschungsvereinigung und vice versa.


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