Abstract No.:
4329

 Scheduled at:
Tuesday, September 15, 2015, Saal Petersburg 3:00 PM
Schiffbau I


 Title:
Klebtechnisches Fügen von Rohrleitungen im Schiffbau

 Authors:
Linda Fröck* / Fraunhofer Anwendungszentrum Großstrukturen in der Produktionstechnik, Deutschland
Christof Nagel / Fraunhofer IFAM, Deutschland

 Abstract:
Bedingt durch den stetig wachsenden Konkurrenzkampf auf dem weltweiten Schiffbaumarkt werden an Werften und die angeschlossene Zulieferindustrie hohe Anforderungen an Qualität und Lieferzeiten gesetzt. In Deutschland steht dabei insbesondere der Einzel- und Sonderschiffbau im Vordergrund. Eine der wichtigsten Aufgaben im Schiffbau ist das Fügen von metallischen Materialien. Am häufigsten wird dafür das Schweißen eingesetzt. Nach dem Beschichten bringt es jedoch diverse Probleme (Beschichtungsbeschädigungen und Korrosionsprobleme) mit sich. Aus diesem Grund wächst seit einiger Zeit die Forderung nach Kaltausrüstungsverfahren im Schiffbau auch im Bereich des Rohrleitungsbaus. Deswegen soll ein wärmearmes, wartungsfreies Fügeverfahren zum Rohrfügen entwickelt werden. Die Klebtechnik bietet die Möglichkeit Rohrleitungen im Schiffbau unter den gewünschten Anforderungen zu verbinden.
Im Projekt Klebtechnisches Fügen von Rohrleitungen im Schiffbau wurde eine Klebmuffe zum Fügen metallischer Rohrleitungen entwickelt. Dabei wird der Klebstoff mittels Injektion in die zuvor montierte Muffe eingebracht. Die vollständige Klebfugenfüllung zwischen Rohrleitung und Muffe wurde für diverse Füllpositionen nachgewiesen. Das Klebverfahren ist einfach im Handling und unter variierenden Arbeitsbedingungen auf Werften anwendbar. Das klebtechnische Fügen metallischer Rohrleitungen bietet den Vorteil, dass es wärmearm und zugleich wartungsfrei sowie toleranzausgleichend ist. Zudem ist es sowohl auf Grundmaterialien, wie Stahl, 1.4571, CuNiFe, als auch auf beschichteten und verzinkten Rohrleitungen einsetzbar. Dadurch ist ein Abhängen, Entschichten, nachträgliches Bearbeiten und erneutes Beschichten nicht notwendig. Durch die so verminderten Personalkosten und den ressourcenschonenden Einsatz des Beschichtungsmaterials ergibt sich ein klarer wirtschaftlicher Nutzen für den Anwender. Das Verfahren ist ebenfalls geeignet, um einen Schaden auf See mit geringem Reparaturaufwand zu beheben, was wiederum wirtschaftlichen Nutzen mit sich bringt. Die Klebmuffen wurden im Projekt mittels analytischer und numerischer Methoden für unterschiedliche Durchmesser und Druckniveaus ausgelegt. Zudem wurde in statischen Versuchen die Anwendbarkeit des Verfahrens für Grauwasser-, Seewasser- und Kühlwasserleitungen nach einer Probenauslagerung in den entsprechenden Medien untersucht.



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