Abstract No.:
4343

 Scheduled at:
Tuesday, September 15, 2015, Saal Tokio 11:45 AM
Interessante fügetechnische Konstruktionen


 Title:
Schnellkleben im Fertighausbau durch neuartige konduktiv beheizte Klebebänder

 Authors:
Gregor Wisner* / Institut für Füge- und Schweißtechnik, Technische Universität Braunschweig, Deutschland
Andreas Zillessen / Fraunhofer-Institut für Holzforschung - Wilhelm-Klauditz-Institut, Deutschland
Maria Brodel/ Fraunhofer-Institut für Holzforschung - Wilhelm-Klauditz-Institut, Deutschland
Elisabeth Stammen/ Institut für Füge- und Schweißtechnik der TU Braunschweig, Deutschland
Fabian Fischer/ Institut für Füge- und Schweißtechnik der TU Braunschweig, Deutschland
Klaus Dilger/ Institut für Füge- und Schweißtechnik der TU Braunschweig, Deutschland

 Abstract:
In einem in 2014 abgeschlossenen Anwendungs-Forschungsprojekt (IVTH, IGF 17.311N) wurde die Möglichkeit untersucht, eine neuartige Klebtechnik für das möglichst schnelle Kleben von groß dimensionierten Paneelen aus Holz und Holzwerkstoffen (Spanplatten) für Fertighäuser als strukturelle und beständige Verbindung einzusetzen. Bislang wird in diesem Bereich fast ausschließlich genagelt oder geklammert. Das Kleben mit im konstruktiven Holzbau zugelassenen Klebstoffen gilt in der Branche als aufwendig und nicht produktiv im Vergleich zu Druckluft-Nagelmaschinen. Die ausschließlich genagelten Konstruktionen weisen jedoch eine eingeschränkte Festigkeit (im Vergleich zu strukturell geklebten Stößen) auf und schränken die Konstrukteure in Bezug auf die freie Anordnung der Paneel-Bestandteile (Rahmenkanthölzer und Spanplatten) relativ stark ein. Dies widerspricht dem Markttrend zu zunehmend individuelleren Fertighäusern.
Es wurde ein neuartiges Klebeband aus einem metallischen Träger (als dünne Folie oder Streckmetall) konzipiert und eingesetzt, der mit einem reaktiven Schmelzklebstoff vorbeschichtet wurde. Diese Klebebänder werden zum Kleben der Holztafeln zwischen die zu fügenden Holzteile (Kanthölzer und Holzwerkstoffplatten) verlegt und mit geeigneten Spannmitteln geklemmt. An den eigens dafür vorgesehenen herausstehenden Enden der Metallbänder werden diese elektrisch kontaktiert und mit hohen elektrischen Strömen durch Widerstandserwärmung sehr schnell auf bis zu ca. 180 °C in der Fuge erwärmt. Dabei kommen Stromquellen in der Größenordnung von mobilen Lichtbogenschweißanlagen in Frage, wie sie vielfach in Werkstätten des Metallbaus im Einsatz sind.
Als Träger für die neuartigen Klebebänder wurden neben Stahl- und Aluminiumfolien auch Messingbänder in Bandstärken von etwa 0,1 mm untersucht. In bestimmten Kombinationen aus metallischen Trägern und Co-Polyamid-Klebstoffen wurden erfolgreiche Klebungen auf den typischen Holzwerkstoffen erzielt und die normativen Anforderungen erfüllt. Zwei Institute in Braunschweig arbeiteten in diesem Vorhaben eng zusammen: die füge- und prozesstechnischen Aspekte wurden am Institut für Füge- und Schweißtechnik (IFS) der TU Braunschweig untersucht, alle Fragen zur Holztechnik und zu Holz bzw. Holzwerkstoffen wurden am Fraunhofer-Institut für Holzforschung Wilhelm-Klauditz-Institut (WKI) bearbeitet.


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