Abstract No.:
5564

 Scheduled at:
Tuesday, September 26, 2017, Saal R 9:00 AM
DVS-STUDENTENKONGRESS
Praxisnahe Anwendungsfelder in der Schweißtechnik


 Title:
Zur Verlässlichkeit der mobilen Härtemessung an thermischen Schnittkanten nach dem UCI-Verfahren

 Authors:
Jonas Hensel / Ifs - Institut für Füge- und Schweißtechnik, Technische Universität Carolo-Wilhelmina Braunschweig , GERMANY
Andreas Kempf* / TU Braunschweig / Insitut für Füge- und Schweißtechnik, D
Paul Diekhoff/ TU Braunschweig / Insitut für Füge- und Schweißtechnik, D
Klaus Dilger/ TU Braunschweig / Insitut für Füge- und Schweißtechnik, D

 Abstract:
Im Rahmen der DIN EN 1090 werden für Hersteller von Stahltragwerken obere Grenzwerte für die Härte an thermischen Schnittkanten vorgeschrieben. Für die nach dieser Norm arbeitenden Betriebe erweist sich jedoch die Ermittlung der tatsächlich vorliegenden Höchsthärte in der Wärmeeinflusszone (WEZ) thermischer Schnittkanten in der Praxis als schwierig, da die hohen Härten verfahrensbedingt nur in dünnen Schichten vorliegen und die zugänglichen Oberflächen der Schnittkanten Schneidriefen aufweisen. Im Rahmen dieser Untersuchungen wurde analysiert, inwiefern durch eine mobile Härtemessung nach dem Ultrasonic Contact Impedance (UCI)-Verfahren auf der Schnittkante die tatsächlich vorliegende Höchsthärte ermittelt werden kann. Untersucht wurden autogene Brennschnitte, Plasma- und Laserschnittkanten an Baustählen der Festigkeiten von S355 bis S960. Um den Einfluss der Schnittkantenrauheit auf die Härtemessung zu untersuchen, wurden die UCI-Härteprüfungen auf der unbearbeiteten Schnittkantenoberfläche (Zustand Wie-geschnitten) und auf angeschliffenen Schnittkanten (Zustand Fächergeschliffen) durchgeführt. Zur Überprüfung, ob die nach dem UCI-Verfahren ermittelten Härtewerte die Höchsthärte in der WEZ wiedergeben, wurden Mikrohärteverläufe an Querschliffen der thermischen Schnittkanten im metallografischen Schliff nach der klassischen Vickers-Härteprüfung aufgenommen und als Referenzhärte zugrunde gelegt.
Bei den durchgeführten Untersuchungen stellte sich heraus, dass die Genauigkeit von Härtemessungen auf der unbearbeiteten Schnittkante besonders von der Rauheit und der Prüfkraft bestimmt wird. Eine Vorbehandlung der Oberflächen mittels leichten Schleifens erhöht die Reproduzierbarkeit genauso wie eine die Verwendung einer höheren Prüfkraft. Die im metallagrafischen Schliff ermittelten tatsächlich vorliegenden höchsten Härtewerte wurden allerdings größtenteils nicht durch die Härtemessungen auf der Schnittkante nachgewiesen. Tendenziell unterschreiten die auf der beschliffenen Schnittkante ermittelten Härtewerte die an den Querschliffen ermittelten Höchsthärten. Ursache hierfür ist, dass je nach Schneidverfahren und Werkstoff die höchsten Härten unterhalb der Oberfläche vorliegen.


<= go back