Abstract No.:
5889

 Scheduled at:
Monday, September 17, 2018, Ludwig-Dürr-Saal 1:30 PM
Anlagen-, Rohrleitungs- und Apparatebau


 Title:
Einsatz des Laserstrahlschweißens beim Bau einer Gaspipeline

 Authors:
Steffen Keitel* / SLV Halle GmbH, Deutschland
Hans-Jürgen Kocks / Mannesmann Line Pipe GmbH, Deutschland
Andreas Raschke/ ONTRAS Gastransport GmbH, Deutschland

 Abstract:
Mit dem Laserstrahlschweißen hat sich eine neue Schweißtechnologie etabliert, die in den zurückliegenden Jahren unterschiedliche Anwendungen auch für sicherheitsrelevante Konstruktionen erschlossen hat. Dies gilt neben dem Schienenfahrzeug-, Schiff- und Kranbau nun auch für den Bereich des Pipelinebaus.
Als Ergebnis mehrjähriger Entwicklungsarbeiten wurde weltweit erstmals eine Gasdruckpipeline unter Feldbedingungen mittels Laserstrahl geschweißt und in Betrieb genommen. Das Laserstrahlschweißen wurde so in den Prozess der Rohrverlegung integriert, dass unter Berücksichtigung aller Toleranzbedingungen und Umwelteinflüsse qualifizierte Schweißungen hergestellt wurden.
Unter Federführung des Netzbetreibers ONTRAS wurde ein Konsortium aus Rohrhersteller MLP, Pipelinebauer PPS und Technologiepartner SLV Halle zusammengestellt. Als Baustelle stand eine ca. 1,1 km lange Strecke in der Nähe von Greifswald zur Verfügung. Die zu verschweißenden Rohre hatten folgende Kennwerte:
" längsnahtgeschweißt
" Grundwerkstoff L245NE (EN ISO 3183, Anhang M)
" Nennweite 300 (DA = 323,9 mm)
" Nennwandstärke 6,3 mm
" Länge 18 m
" Nahtvorbereitung I-Stoß (ab Werk)
" Kunststoffummantelung (ca. 150 mm entfernt)
Hinsichtlich der Qualifizierung mussten folgende Regelwerke beachtet werden:
" AD 2000-Merkblatt HP 2/1
" VdTÜV-Merkblatt 1052
" DVGW-Arbeitsblatt GW 350
" DIN EN ISO 15614-11
" DIN EN ISO 13919-1 Bewertungsgruppe B
Verschweißt wurden während einer Bauzeit von 3 Wochen 60 Stöße, wobei die reine Schweißzeit ca. 70 Sekunden je Stoß betrug. Geschweißt wurde mit einem 6-k-Faserlaser bei konstanten Parametern. Dabei zeigte sich der Laserstrahlschweißprozess selbst unter widrigsten Bedingungen wie Sturm, Starkregen oder Staub als stabil und reproduzierbar.
Neben den notwendigen Verfahrensprüfungen wurde die Pipeline vor Inbetriebnahme einem Drucktest unterzogen. Die Pipeline ist seit etwa einem Jahr bei einem Betriebsdruck von 25 bar im Betrieb.


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