Abstract No.:
5907

 Scheduled at:
Monday, September 17, 2018, Theodor-Kober-Saal 2:00 PM
Korrosions- und Verschleißschutz


 Title:
Doppeldraht MIG/MAG-Heißdraht Auftragschweißen für technisch anspruchsvolle Anwendungen

 Authors:
Benedikt Allebrodt* / DURUM Verschleiss-Schutz GmbH, Germany
Ivan Kijatkin / EWM AG, Deutschland
Frank Schreiber/ DURUM Verschleißschutz GmbH, Deutschland
Tim Erpel/ DURUM Verschleißschutz GmbH, Deutschland

 Abstract:
Im Bereich des Verschleiß- und Korrosionsschutzes durch Auftragschweißen werden aktuell verschiedene Verfahren erfolgreich eingesetzt. Dazu zählen technologisch weniger anspruchsvolle Anwendungen wie das Acetylen-Sauerstoff-Schweißen mit Stäben und Schnüren oder das E-Hand-Schweißen mit Stabelektroden, über klassische Verfahren wie das MIG/MAG- oder WIG-Schweißen bis hin zu jüngeren Verfahren wie dem Plasma-Pulver-Auftragschweißen oder dem Laser-Auftragschweißen. Alle Verfahren haben durch ihre charakteristischen Eigenschaften wie z.B. der erzeugten Schichtqualität, der Abschmelzleistung oder der Wirtschaftlichkeit ihre Berechtigung am Markt. Aktuelle Untersuchungen bei der DURUM Verschleißschutz GmbH in Zusammenarbeit mit der EWM AG zeigen, dass eine innovative Verfahrenskombination von MIG/MAG-Schweißen mit einem zusätzlichen Heißdraht einen technologischen Sprung im Vergleich zum klassischen MIG/MAG-Schweißen beim Einsatz von Nickelbasis-Legierungen mit Hartphasenverstärkung durch Wolframschmelzkarbid (WSC) ergibt. Es kann neben verbesserter Wirtschaftlichkeit durch erhöhte Abschmelzleistungen und erhöhte Materialausbeute auch eine deutliche Verbesserung der Schichtqualität erreicht werden. Aufgrund der hohen Energieeinbringung in die thermisch relativ instabile Wolframschmelzkarbid beim klassischen MIG/MAG-Schweißen ist dieses Verfahren den neueren Verfahren wie PTA- und Laser-Auftragschweißen in puncto Hartphasenerhaltung unterlegen. Das Doppeldraht-MIG/MAG-Heißdraht-Verfahren bringt jedoch, durch die Zuführung des Heißdrahtes, einen Teil des Zusatzwerkstoffs ohne direkten Kontakt zum Hauptlichtbogen in das Schmelzbad ein. Dies führt zu einer signifikanten Verbesserung des Schichtgefüges durch geringere thermische Belastung der Hartphasen. Es können mit dieser neuen Verfahrenskombination Schichten erzeugt werden, welche auch größere Hartphasenpartikel enthalten, welche beim PTA- und Laser-Auftragschweißen nicht eingesetzt werden können. Neben der Betrachtung von Nickelbasislegierungen mit Hartphasenverstärkung wird gezeigt, dass auch die wirtschaftlich relevanten Kobalt- und Eisenbasislegierungen mit diesem Verfahren mit verbesserten Schichteigenschaften aufgetragen werden können. Hierbei werden primär die Abschmelzleistungen erhöht sowie die Aufmischung reduziert, welches für den Endanwender direkte finanzielle bzw. wirtschaftliche Vorteile durch verkürzte Prozesszeiten oder verbesserte Schichteigenschaften durch höher legierte Schichten ergibt. Betrachtet werden in dieser Veröffentlichung als Gegenüberstellung zu den klassischen Verfahren die jeweiligen Verschleißeigenschaften, Schichtstrukturen, Aufmischungswerte sowie die prozessrelevanten Eigenschaften dieses Doppeldrahtverfahrens.

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