Abstract No.:
6150

 Scheduled at:
Tuesday, September 17, 2019, Saal 3 3:00 PM
Anlagen-, Rohrleitungs- und Behälterbau


 Title:
Aktivmittelunterstütztes WIG-Schweißen von Stahllegierungen: Beeinflussen des Schmelzbad- und Einbrandverhaltens durch Titanoxid

 Authors:
Stefan Habisch / TU Chemnitz Institut für Füge- und Montagetechnik Professur Schweißtechnik, Deutschland
André Hälsig* / TU Chemnitz, Institut für Füge- und Montagetechnik, Professur Schweißtechnik, Deutschland
Mario Kusch/ TU Chemnitz, Institut für Füge- und Montagetechnik, Professur Schweißtechnik, Deutschland
Peter Mayr/ TU Chemnitz, Institut für Füge- und Montagetechnik, Professur Schweißtechnik, Deutschland

 Abstract:
Der WIG-Schweißprozess zeichnet sich durch eine einfache Prozessführung und qualitativ hochwertige Schweißergebnisse aus. Jedoch ist der Prozess hinsichtlich Einbrandtiefe und Schweißgeschwindigkeit limitiert. Um die Leistungsfähigkeit des Lichtbogens am Werkstück zu erhöhen, lässt sich dieser durch technische Maßnahmen komprimieren. Mit diesen Techniken sind Einschweißtiefen von bis zu 10 mm oder alternativ eine deutliche Erhöhung der Schweißgeschwindigkeit möglich. Jedoch sind für diese weitgehend mechanisierten oder automatisierten Prozesse spezielles Schweißequipment erforderlich.
Eine einfachere Alternative besteht in der Beeinflussung des Schmelzbades durch Zugabe von aktivierenden Substanzen. Aus der internationalen Fachliteratur ist bekannt, dass sich die Einschweißtiefe des WIG-Schweißprozesses durch den oberflächlichen Auftrag von aktivierenden Substanzen um den Faktor 2 bis 3 erhöhen lässt. Dennoch ist diese als A-WIG-Schweißen bekannte Technik in Deutschland nicht im industriellen Einsatz. Als Ursache dafür werden vor allem mangelnde Kenntnisse zu den technischen Randbedingungen des Aktivmitteleinsatzes angesehen.
Im durchgeführten Forschungsvorhaben wurde handelsübliches Titanoxid als Aktivmittel eingesetzt und folgende Problemfelder bearbeitet: Einfluss auf die Schmelzbadströmung, die Lichtbogenstabilität, den Elektrodenverschleiß, die Schweißrauchemission, die Einbrandtiefe und die Schweißnahtoberfläche. Zudem wurden die chemische Zusammensetzung, Schichthöhe sowie -breite des Aktivmittels betrachtet und Methoden der Aktivmittelzuvor konzipiert. Die Ergebnisse zeigen eine deutliche Veränderung der Viskosität des Schmelzbades und eine Erhöhung der Einbrandtiefe um mehr als 30 % bei Baustahl und um mindestens 100 % bei rost- und säurebeständigen Cr-Ni-Stählen.


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