Abstract No.:
6191

 Scheduled at:
Tuesday, September 17, 2019, Saal 2 10:00 AM
Regelwerk, Qualifizierung und Qualitätssicherung


 Title:
Schadensfallanalyse nach VDI 3822 an einem Beispiel aus der Praxis

 Authors:
Torsten Kokot* / Schweißtechnische Lehr- und Versuchsanstalt Halle GmbH, Deutschland
Annette Pinkernelle/ SLV Halle GmbH, Deutschland
Steffen Keitel/ SLV Halle GmbH, Deutschland

 Abstract:
Im Maschinen-, Anlagen- und Fahrzeugbau aber auch im Stahlbau kommt es immer wieder
zu Schadensfällen. Dadurch werden hohe wirtschaftliche Verluste infolge des
Bauteilversagens und sich daraus ergebener Produktionsausfälle, Folgeschäden und
notwendigen Reparaturmaßnahmen bzw. Ersatzinvestitionen verursacht. Dabei unterliegt die Entwicklung, Konstruktion und Auslegung von Produkten strengen ingenieurtechnischen Grundsätzen und Regeln, die durch Gesetze sowie internationale und nationale Normen und Regelwerken wieder gespiegelt werden. Zusätzlich sind wirtschaftliche und ökologische Kriterien zu berücksichtigen, so dass jedes Erzeugnis letztendlich eine Kompromisslösung darstellt, die sich aus den Anforderungen an die Produktsicherheit und -funktionalität, an Werkstoffe, Herstellungs- und Behandlungsverfahren, Beanspruchungen und anderen Sachzwängen ergibt. Nicht immer gelingt es, unter dem Einfluss der Vielzahl der Einflussgrößen, Fehler oder Schäden an Produkten und damit Schadensfälle zu vermeiden.
Ist es zu einem Schaden an einem Produkt gekommen, ist die Schadensanalyse von größter
Bedeutung. Durch sie können

- eine eindeutige Beurteilung des Schadens ermöglicht,
- die Ursache des Schadens ermittelt,
- Hinweise für die Schadensvorbeugung erarbeitet und
- Maßnahmen für die Vermeidung künftiger Schäden abgeleitet werden.

Die Durchführung von Schadensanalysen ist in der Regel schwierig, da meist sehr
komplexe Vorgänge zu einem Schaden führen und das Schadensbild oft keine eindeutigen
Schlüsse auf die Ursache zulässt. Dabei können neben konstruktiven, werkstoffspezifischen,
fertigungs- und betriebstechnischen Einflüssen auch unvorhersehbare Zusatzbeanspruchungen (z. B. korrosive Medien, Verschleiß oder Temperaturbelastungen) auftreten. Um Fehlinterpretationen bezüglich der Schadensursache und der auslösenden Mechanismen zu vermeiden, ist das systematische Vorgehen bei der Durchführung einer Schadensanalyse von außerordentlicher Wichtigkeit.
In dem vorliegenden Vortrag über die VDI-Richtlinie 3822:2011-11 Schadensanalyse  Grundlagen und Durchführung einer Schadensanalyse (ersetzt VDI 3822:2004 Blatt 1) wird eine allgemein gültige, werkstoffunabhängige Vorgehensweise, die für eine effektive Untersuchung notwendig ist, sowie deren Grundlagen und Begriffe erläutert. Hierzu wird die Richtlinie Vorgestellt und der Ablauf einer Schadensfallanalyse an einem Beispiel aus der Praxis dargestellt.


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