Authors:
P. Langenberg, M. Andrich, P. Harrison, H. Wegmann, M. Weißenberg, A. Bannister, S. Webster
 Title:
Vereinfachte Qualifizierung von Laserschweißverbindungen an Baustählen mit Festigkeiten bis 890 Mpa und Dicken bis 15 mm

 Abstract:
Laserschweißverbindungen zeichnen sich gegenüber Schweißverbindungen die mit konventionellen Verfahren hergestellt werden durch eine schmale Nahtgeometrie und teilweise sehr hohem Festigkeits-Overmatching aus. Aus diesen beiden Faktoren resultiert ebenfalls ein unterschiedliches Bruchverhalten: in der Hochlage wandert ein Riss der in der Lasernaht initiiert in den Grundwerkstoff aus, man spricht von Rissauswandern und erkennt zunächst für die Praxis, dass ein Versuch wie der Kerbschlagbiegeversuch nicht mehr den gleichen Wert liefert, wie für eine Probe bei der der Riss in der Rissebene verbleibt. Um den Kerbschlagbiegeversuch dennoch anwenden zu können, wurden Vorschläge erarbeitet, die Probe mit Seitenkerben zu versehen oder eine Probe mit zwei flankierenden Nähten zu schweißen. Auf diese Weise versucht man den Riss in die Schweißnaht zu zwingen und damit die Schweißnahteigenschaften prüfen zu können. Dieser zunächst logisch erscheinende Ansatz hat den Nachteil, dass hier versucht wurde einen Versuch um des Versuches willen anzupassen ohne die Übertragung auf die Bauteilsicherheit zu beachten. Mit dem Ziel ein einfacheres Kriterium im günstigsten Fall sogar den konventionellen Kerbschlagbiegeversuch weiterverwenden zu können wurde im Rahmen eines europäischen Forschungsvorhabens (EGKS, 1999-2002) ein Vorschlag für die vereinfachte Beurteilung von Laserschweißverbindungen für Stähle mit Festigkeiten bis 890 MPa und Dicken bis 15 mm zu erarbeiten. Der Vorschlag berücksichtigt neueste bruchmechanische Rechenwerkzeuge und die Erfahrungen, die mit dem Sprödbruchsicherheitsnachweis für den Eurocode 3 (prEN1992-1-10) gemacht wurden. Vorarbeiten zu diesem Ansatz wurden bereits im Projekt Laser 2000 geleistet. Das neue Kriterium basierend auf dem konventionellen Kerbschlagbiegeversuch wird in Verbindung mit den experimentellen Untersuchungen an Kleinproben (einschließlich Bruchmechanik) und Groproben (Wide Plate tests) zur Diskussion der Fachwelt vorgestellt.